Ein echter Kosmopolit unter den einheimischen Friedfischarten ist die Brachse. Ursprünglich ein Leitfisch der langsam fließenden, trüben Unterläufe großer Ströme („Brachsen-Region“) taucht die Art heute von den klaren Voralpenseen bis in die Brackwassergebiete der Ostsee fast überall auf.
Anpassungsfähig, reproduktionsfreudig und als Nahrungsbasis für Raubfische beliebt, hat die Brasse inzwischen mit Hilfe von Fischerei- und Teichwirtschaft eine Vielzahl von Revieren erobert, die ihr früher versperrt waren.
Auch einige unserer Vereinsgewässer beherbergen Brassen (regional auch als Blei oder Bresen bekannt). Die Donau bei Steinheim stellt mit Fischen der 10 Pfund-Kategorie eindeutig die größten Exemplare.
Ihre extreme Fruchtbarkeit macht Brassen zur idealen Nahrungsgrundlage für Hecht, Barsch und Zander. Bei Anglern sind sie wegen ihrer Beißfreudigkeit einerseits beliebt, andererseits sorgt ihr schwacher Kampfstil im Drill ebenso schnell für enttäuschte Gesichter wie ihr enormer Grätenreichtum.
Auch in der Karpfenszene stößt der „Grätenkönig“ nicht immer auf Zuneigung, vergreift er sich doch oft viel schneller am Köder als die begehrten Wasserschweine.
Brassen sind bei der Nahrungsaufnahme nicht pingelig und lassen sich eigentlich mit allen gängigen Friedfischködern und –Montagen überlisten.