Graskarpfen

Graskarpfen gehören zu den tierischen Einwanderern in unseren Gewässern. In ihrer asiatischen Heimat wachsen sie zu wahren Giganten der 40 kg - Kategorie heran. Hierzulande bremst die Kälte das Wachstum der Fische von November bis März, sodass Exemplare über 50 Pfund die absolute Ausnahme darstellen.

So gering der Appetit der Fische bei Wassertemperaturen unter 12 Grad ist, so gefräßig werden sie in warmem Wasser. Im Sommer vertilgt ein Graser pro Tag etwa sein eigenes Körpergewicht an nährstoffarmen Wasserpflanzen.
Ein Rudel von 30 Tieren der 20 Pfund - Klasse frisst somit im Hochsommer pro Tag etwa das Gewicht eines Kleinwagens an Grünzeug.
Diese Eigenschaft als Rasenmäher mit Flossen hat sie seit den 1970er - Jahren zu begehrten Besatzfischen in verkrauteten Bade- und Angelseen gemacht. Mancherorts ist man dabei über das Ziel hinausgeschossen, und die gefräßigen Giganten haben nichts übrig gelassen als eine kahle UnterwasserWüste.
In unserem Verein leistet die Art in Lechfischersee, Kaisersee und im Stadtwasser gute Dienste im Kampf gegen übermäßige Verkrautung. Die aktuelle Größe der Fische liegt zwischen 80 und 105 Zentimetern, Tendenz steigend.
Ihr Nutzen überwiegt in vielen europäischen Seen, weshalb ich, wo erlaubt, zu schonendem Abhaken und raschem Zurücksetzen gefangener Exemplare rate. Die Tiere geraten rasch in Sauerstoffnot. Deshalb ist nach dem Fang Eile geboten, will man den Fisch nicht an den Tod verlieren. In diesem Fall bleibt nur noch sein Verzehr. Geschmacklich stellen Graskarpfens mit ihrem modrig riechenden, oft geleeartig weichen Fleisch allerdings eher ein Brechmittel als eine Delikatesse dar.

 

 

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