Zu den erklärten Favoriten europäischer Raubfischangler gehört zweifelsfrei der Zander. Der schöne, bisweilen launische, aber immer schmackhafte Räuber gehört in unseren Breiten nach wie vor zu den begehrten Raritäten.
Sein Vorkommen bleibt im Süden der Republik weit hinter dem des Hechts zurück. Das liegt daran, dass Zander eigentlich langsam fließende, trübe und sedimentreiche Gewässer bevorzugen, wie sie etwa der Mittel- und Unterlauf von Rhein und Elbe, des spanischen Ebro oder der französischen Flüsse Rhone und Oise darstellen.
Nichts desto trotz investiert unser Verein seit Jahren in Zanderbesatz für geeignete Gewässer wie Wertach Pforzen, Stadtwasser oder Anwaltingersee. Mit Erfolg! Wer einen Blick in die aktuelle Fangstatistik des LFv Augsburg wirft, dem sticht sofort das hohe Durchschnittsgewicht der gefangenen Fische von über 5 Pfund ins Auge. Alljährlich werden zweistellige Fische gekeschert, was für unsere Breiten mehr als beachtlich ist.
Allerdings bedarf es einiges an Fleiß und Sitzfleisch, um auf die großen Stachelritter Erfolg zu haben. Der oberste Grundsatz heißt dabei: Zander finden heißt Zander fangen. Und das ist oft alles andere als leicht. Uferabbrüche, Barschberge, tiefe Rinnen, Außenkurven, Steinpackungen, Totholz oder Kiesflächen neben schlammigem Grund sind Zandermagnete. Hier lohnt die Suche mit Gummiködern oder der Ansitz mit toter Laube, dem Lieblingsfisch der Räuber.
Zander packen einen Köder im Allgemeinen vehement oder gar nicht. Nach dem Zugriff wird ein verdächtiger Köder schnell wieder ausgespuckt, weshalb wir rasch anschlagen sollten, bevor das Glasauge Verdacht schöpft.
Die Chancen, einen guten Fisch der 10 Pfund-Klasse zu haken, stehen in unseren Gewässern gar nicht so schlecht. Wer sich von so einem stachligen Kawendsmann allerdings einen entsprechenden Drill erwartet, wird bald enttäuscht. Denn kämpferisch nimmt „Väterchen Glasauge“ keinesfalls eine Favoritenrolle ein.